Umweltseminar 2025 der Landesverbände Motorbootsport Hessen und RLP
Rund 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen konnte der Umweltbeauftragte des HELM, Dr. Arno Grau am 22.11. zum diesjährigen Umweltseminar im Vereinsheim des Kanu-Club Mainz-Kostheim begrüßen.
Die HELM-Präsidentin Christel Lenarz hieß die Referenten Markus Porth (Umweltministerium Hessen), Jens Prüller (LSB Hessen) und Peter Haag (LVM BW) sowie den Präsidenten des LVM-RLP, Gisbert König und die Umweltbeauftragte und Vizepräsidentin des LVM-RLP, Anne Hochreuther willkommen. In ihrem Grußwort hob Christel Lenarz die Arbeit der Umweltbeauftragten der Vereine als eine der Säulen eines nachhaltigen Motorbootsports hervor. Bezüglich des Lahnprojektes zeigte sie sich über die Variantenentwicklung, die für Zufriedenheit beim motorisierten Wassersport sorgt, sehr erfreut.
Gisbert König berichtete in seiner Funktion als 1. Vizepräsident des DMYV schwerpunktmäßig über personelle und verwaltungstechnische Veränderungen in der Geschäftsstelle sowie über die Umstellung der Bundesjugend auf Mercury-Motoren und Boote der Firma Bush, die als Ziel die Erfüllung des UIM-Reglements hat.
Mittlerweile liegt hinsichtlich der Neuregelung zur Führerscheinpflicht in der Sportschifffahrt der Referentenentwurf vor, der von DMYV, DSV, DOSB und weiteren Verbänden abgelehnt wird. Stellungnahme unter www.dmyv.de
Peter Haag (Vizepräsident des LV BW) gab in seiner Präsentation Umweltfreundlicher Betrieb von Bootsmotoren einen ausführlichen Überblick über Motorenmechanik, Pflege und Wartung.
Dipl. Ing. Markus Porth (Umweltministerium Hessen) berichtete in seinem Vortrag über die Entstehung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) von 2000. In den 1990er-Jahren waren Flüsse, Seen und Grundwasser durch Nährstoffeinträge, Industrie, Landwirtschaft und Gewässerregulierung stark belastet. Viele Einzelrichtlinien führten zu einer zersplitterten Wasserpolitik. Durch die Einführung der WRRL sollten die Gewässer nicht mehr nach politischen Grenzen, sondern nach Flussgebieten bewirtschaftet werden. Ziel der Bewirtschaftung ist das Erreichen eines „guten ökologischen und chemischen Zustandes“ unserer Gewässer. Aus einer Bestandsaufnahme wurden Maßnahmen für die Zielerreichung abgeleitet. Instrumente für die Umsetzung der WRRL sind die Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme, die jeweils in Zyklen von 6 Jahren fortgeschrieben und aktualisiert werden.
Auswirkungen der WRRL für den motorisierten Wassersport liegen insbesondere in den Einschränkungen in sensiblen oder belasteten Gewässerbereichen (z.B. Geschwindigkeitslimits, Fahrverbote), dem Schutz von Flora und Fauna (z.B. Mindestabstände zum Ufer, Ausweisung von Ruhezonen in Naturschutz- und FFH-Gebieten) oder den Einschränkungen durch Renaturierungsmaßnahmen (z.B. Schaffung von Flachwasserzonen, Durchfahrverbote oder Sperrungen). Auch bei Genehmigungen für Stege, Slipanlagen und Häfen oder durch Umweltauflagen für die Betreiber nimmt die WRRL Einfluss auf den motorisierten Wassersport.
Jens Prüller (Landessportbund Hessen) zeigte Auswirkungen der Energiewende auf die Sportinfrastruktur auf und stellte Fördermöglichkeiten für Sportstätten vor.
Herausforderung für Vereine ist die mittel- und langfristige Planung der Gebäudetechnik und die damit verbundene Finanzierung des Umstiegs auf regenerative Energieversorgung der Sportanlagen (z.B. Wärmepumpen, Wärmedämmung der Gebäude, Stromversorgung, Speichermedien, vernetzte Steuerung).
Auch Auswirkungen des Klimawandels und damit verbundene größere saisonale Schwankungen werden künftig eine Herausforderung für die Schifffahrt und den motorisierten Wassersport darstellen. So werden die Sommer durch die Zunahme von „heißen Tagen“ und Niedrigwasser und die Winter durch mehr Regen und hohe Pegelstände geprägt sein.
In ihren Schlussworten stellte die Umweltbeauftragte des LVM-RLP, Anne Hochreuther die Vorteile der online-Bewerbung für dieBlaue Flagge dar. Sie forderte die Vereine auf, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Herausforderungen für den motorisierten Wassersport, an der Ausschreibung teilzunehmen. Das Sichtbarmachen des Engagements für den Natur- und Umweltschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Anne Hochreuther dankte dem MYC Worms für die Bereitschaft, im kommenden Jahr das Umweltseminar 2026 auszurichten.
Ausschreibung zur Blauen Flagge unter www.blaue-flagge.de
Bericht: Anne Hochreuther, LVM-RLP
Fotos: Gisela Menges, HELM







