Verleihungsveranstaltung "Blaue Flagge 2018" am 26. Mai beim Motor-Yacht-Club Germersheim e.V.

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Der Vorsitzende des MYC Germersheim , Markus Wolf begrüßte im „schwimmenden“ Clubhaus Vertreter aus Politik, Verbänden und der Clubs aus Hessen und Rheinland-Pfalz, die mit der Blauen Flagge 2018 ausgezeichnet wurden.

Die Blaue Flagge steht für gelebtes Umweltengagement und das Hinterfragen des eigenen Handelns bezüglich des Umweltschutzes, zu dem die Vereine durch die jährliche Überprüfung bzw. Bewerbung um die Umweltauszeichnung veranlasst werden. Ein umfangreicher Kriterienkatalog ist dabei zu erfüllen.

Markus Wolf bezeichnete das Engagement der Vereine als „geballte“ ehrenamtliche Tätigkeit, bei der es nicht nur um die administrative Tätigkeit bei der Bearbeitung des umfangreichen Kriterienkatalogs geht, sondern vor allen Dingen um die Umsetzung der Anforderungen, die eine Bewerbung um die Blaue Flagge mit sich bringt. Die Blaue Flagge stelle eine Stufe einer Treppe zur Schärfung des Umweltbewusstseins dar. Sie sei für die Vereine ein Puzzleteil bei der nachhaltigen Erfüllung der hohen Anforderungen für einen umweltbewussten Umgang mit Landschaft und Natur.

Markus Wolf richtete den Wunsch an die Vereine, sich auch weiterhin diesen Anforderungen zu stellen und sich um die Blaue Flagge zu bewerben.

Der Bürgermeister der Stadt Germersheim, Marcus Schaile, beglückwünschte die mit der Blauen Flagge ausgezeichneten Vereine, insbesondere die beiden „städtischen“ Vereine, den MSV Germersheim und den MYC Germersheim zur 24. bzw. 20. Blauen Flagge. In der Großregion des Wassersports seien beide Vereine mit ihrem lebendigen Vereinsleben eine Bereicherung.

Der Vertreter der DGU, Gerald Wahnschaff gab in seinem Grußwort einen kurzen Überblick über die in den vergangenen 32 Jahren stetig gestiegene Zahl der Blauen Flaggen. Im Jahr 2018 wehen weltweit 4477 Blaue Flaggen über Badestellen und Sportboothäfen.

Seit 1994 nehmen rheinland-pfälzische Vereine an der Ausschreibung teil, 8 Vereine bereits seit mehr als 20 Jahren. Er dankte den Vereinen dafür, dass sie sich jährlich den hohen Anforderungen der Blauen Flagge stellen, was einen nicht unerheblichen Zeitaufwand für alle Beteiligten bedeutet.

Gerald Wahnschaff dankte der Präsidentin und dem Präsidenten der Landesverbände Motorbootsport Hessen und Rheinland-Pfalz, Christel Lenarz und Gisbert König, dem Vizepräsident des hessischen Seglerverbandes, Günther Probst und dem Vorsitzenden des Landesseglerverbandes Rheinland-Pfalz, Wolfgang Wagner für deren Unterstützung der Kampagne Blaue Flagge.

Der Landrat des Kreises Germersheim, Dr. Fritz Brechtel betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit von Umweltschutz und Umwelterziehung, zumal der große Anteil von FFH-Gebieten in RLP eine Herausforderung darstellt. Die Altrheinarme und die Auwälder haben sowohl für die Bevölkerung als auch für die Wassersportler einen hohen Freizeitwert. Er dankte besonders den beiden Germersheimer Vereinen für die über 20-jährige Teilnahme an der Ausschreibung zur Blauen Flagge. Beide leisten einen großen Beitrag zur Umwelterziehung und zur Schärfung des Umweltbewusstseins. „Man kann nur schützen, was man kennen und schätzen lernt.“

Der Leiter der Wasserschutzpolizeistation Germersheim, EPHK Kurt Mistler, stellte den Umwelt-, Natur- und Gewässerschutz als den Kernbereich der Arbeit der Wasserschutzpolizei dar. Umweltschutz sei gleichbedeutend mit dem Schutz des Menschen zur Erhaltung der Gesundheit. Der Respekt vor der Natur und das harmonische Gleichgewicht zwischen Natur, Mensch und Umweltschutz sind für Wassersportler höchstes Gebot. Die vielen mit der Blauen Flagge ausgezeichneten Vereine widerlegen das Vorurteil, der Motorbootsport sei umweltschädlich. Auch Kurt Mistler beglückwünschte alle ausgezeichneten Vereine, insbesondere die 4 Vereine im Zuständigkeitsgebiet der WSP-Station Germersheim den MSV Germersheim, den MYC Germersheim, den 1. MBC Speyer und den YC Otterstadt im Angelwald.

Auch er dankte allen Beteiligten für die vorbildliche Umweltarbeit und schloss mit den Worten von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Gisbert König, Vizepräsident des DMYV und Präsident des LVM-RLP hob die Arbeit der Umweltbeauftragten der Vereine hervor. Sie seien die eigentlichen Akteure, die die Anträge stellen und ein wachsames Auge haben müssen, damit die Anforderungen für die Blaue Flagge eingehalten werden.

Kritische Worte fand er für die FEE-Zentrale in Kopenhagen, die immer wieder Änderungen bei der Ausschreibung vornimmt und damit die teilnehmenden Vereine vor immer wieder neue Herausforderungen stellt. Für die Vereine ist eine ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen und der sorgsame Umgang mit Wasser und Energie eine Selbstverständlichkeit. Jedoch sei die Forderung nach einem Toilettenpapier, welches das Umweltsymbol Blauer Engel trägt, doch etwas „überzogen“. Auch die Forderung nach dem Einbau von Zwischenzählern bei den Sanitäranlagen oder die Forderung, einen Umweltmanagementplan vorzuweisen sei von den Clubs kaum zu leisten. Solche Anforderungen könne man eher an große Marinas stellen. Im Vorfeld zur Ausschreibung für die Blaue Flagge 2018 wäre eine bessere und auch frühzeitigere Aufklärung wünschenswert gewesen. Er bat Heide und Gerald Wahnschaff als Vertreter der DGU um Unterstützung der Vereine gegenüber der Dachgesellschaft FEE. Auch gab Gisbert König zu bedenken, dass es mittlerweile in Baden-Württemberg in der Region Bodensee Bestrebungen gibt, eine eigene Umweltauszeichnung „Blauer Anker“ als Ersatz für die Blaue Flagge zu vergeben, da deren Anforderungen als zu hoch für Vereine angesehen wird. Dieses Bestrebungen finden nicht die Unterstützung des LVM-RLP, jedoch sollte man sie auch nicht unterschätzen.

Er dankte dem Vizepräsidenten des LVM-RLP Werner Brandmüller und der Landesumweltbeauftragten Anne Hochreuther sowie dem Landesumweltbeauftragten des HELM Dr. Arno Grau für die „Aufklärungsarbeit“ hinsichtlich der Irritationen um die Ausschreibung 2018. Auch den Vereinen dankte der 1. Vizepräsident des DMYV für ihr Engagement und dem gastgebenden Verein für die Ausrichtung der Veranstaltung.

Im Anschluss an die Grußworte erfolgte die Übergabe der Flaggen. 9 Wassersportvereine aus Hessen und 16 LV-Vereine aus Rheinland-Pfalz wurden zum wiederholten Male mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet, der Yacht-Club Otterstadt als „Spitzenreiter“ bereits zum 25. Male.
 

Folgende Vereine des LVM-RLP wurden 2017 mit der Bauen Flagge ausgezeichnet:

Yacht-Club Otterstadt e.V.zum 25. Mal
Motorboot-Sportverein Germersheim e.V.zum 24. Mal
Club Nautico Ludwigshafen e.V.zum 23. Mal
Motorboot-Club Pfalz Ludwigshafen e.V.zum 23. Mal
1. Motorboot-Club Speyer e.V.zum 23. Mal
Sportbootclub Ludwigshafen/Rhein e. V.zum 22. Mal
Motoryachtclub Germersheim e.V.zum 20. Mal
Motorboot-Club Altrip e.V.zum 20. Mal
Motor-Yacht-Club Worms e.V.zum 17. Mal

Motor-Yacht-Club Ludwigshafen/Rhein e.V.

zum 17. Ma
Ingelheimer Yacht-Club e.V.

zum 15. Mal

Wassersportclub Konz 1960 e.V.zum 13. Mal
Eisenbahner-Sportverein 1927 e.V.zum 13. Mal
Wassersportfreunde Budenheim e.V.zum 13. Mal
Segelclub Otterstadt e.V.zum 9. Mal
Segel- und Motor-Yacht-Club Koblenz e.V.zum 4. Mal

Bericht: Anne Hochreuther
Bilder: Thorsten Kraft

Vereinslink myc-germersheim.de


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