Umweltseminar der Landesverbände Motorbootsport Hessen und Rheinland-Pfalz am 09.11.2019 beim Wiesbadener Yachtclub

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Dr. Arno Grau
Christel Lenarz
Gisbert König
Peter Haag
Heinrich Webler
Magdalenenhochwasser
Otto Botz
Joachim Müller

Das Fazit vorab: ein sehr interessantes Umweltseminar mit sehr guten Vorträgen.
Vielen Dank dafür.

Dr. Arno Grau begrüßte den großen Teilnehmerkreis – 57 Vereinsvertreter waren zum Wiesbadener Yachtclub gekommen – und stellte das umfangreiche Tagesprogramm vor.

Danach erfolgte die Begrüßung durch die Präsidentin des HELM, Frau Christel Lenarz.

Gisbert König, Vizepräsident des DMYV und Präsident des Landesverbandes Motorbootsport Rheinland-Pfalz versorgte die Teilnehmer mit aktuellen Infos vom Dachverband. Er machte Werbung für die Ausspracheveranstaltung des DMYV am 30.11.2019 in Mainz-Kostheim, die sich speziell an die Vertreter der Vereine richtet. Er ging auf aktuelle Themen beim DMYV wie Zwangsmitgliedschaft, Neuregelungen in der Geschäftsstelle, DMYV-Karte sowie – wohl das wichtigste Thema überhaupt – die Nachfolge im Präsidium ein.

Peter Haag, Vizepräsident des Landesverbandes Baden Württemberg, präsentierte einen absolut kompetenten Vortrag über Strom an Bord, 12 und 24 Volt. Erging dabei auf die elektrischen Systeme an Bord ein, stellte die Verbraucher mit deren Wartung dar und ging mit interessanten Details auf die Arten der Batterie ein. Es folgten Infos zu Anlasser, Lichtmaschine, Verkabelung mit Absicherung und Starthilfe. Wie gesagt absolut kompetent.

Herr Heinrich Webler vom Ingenieurbüro ICON ging in seinem Vortrag auf den Hochwasserschutz durch Polderbau ein. Der Bau von Wasserkraftwerken am Oberrhein hat dazu geführt, dass die Hochwasserwellen in der Folgezeit deutlich beschleunigt wurden. Als Gegenmaßnahmen wurden 25 Polder am Oberrhein sowie 10 Polder in Rheinland-Pfalz errichtet. Die Polder in Rheinland-Pfalz sorgen in Summe für eine Absenkung der Hochwasserwelle um 60 cm.

Auch früher gab es bereits starke Hochwasser. Ein Beispiel für ein extremes Hochwasser ist die Magdelenenflut von 1342, bei der das Wasser rund 1m hoch im Mainzer Dom gestanden hätte.

Herr Otto Botz von der Fa. ROWE – nachhaltige Hochleistungsschierstoffe – ging nach einigen Ausführungen zur Fa. ROWE auf die Hauptaufgaben der Schierstoffe – Schmieren, Kühlen, Dichten, Reinigen, Schützen Kräfte übertragen – und auch auf die wichtigen Gedanken zur Nachhaltigkeit der Schmierstoffe ein. Wichtig sind dabei die Punkte: leicht biologisch abbaubar, aus nachwachsenden Rohstoffen, mit verlängerten Ölwechselintervallen bei verbessertem Wirkungsgrad und nicht toxisch.

Herr Joachim Müller von der Firma It-Coating zeigte in seinem Vortrag die Möglichkeiten neuartiger dünnschichtiger biozid- und umweltgiftfreien Unterwasseranstrichen auf. Grundsätzlich muss etwas getan werden. Nach von Herrn Müller vorgelegten Daten werden pro Jahr in Deutschland 794 to Anti-Fouling Lacke verarbeitet. Diese enthalten 198 to Biozid. Von den 794 to Lacke wurden nach einer Saison 400 to ins Wasser abgebaut. Nach dem 3. Jahr wurde quasi die gesamte Menge ins Wasser abgebaut. Die Firma It-Coating hat sich auf die Herstellung von Produkten ohne H400 umweltgefährdeten Stoffen spezialisiert. Diese weisen eine niedrige Gleitreibzahl auf und bei niedrigen Verbrauchsmengen sehr einfach zu verarbeiten. Die Produkte werden vom DMYV gefördert.

Abschließend gab Werner Brandmüller vom Landesverband Motorbootsport RLP noch einige kurze Erläuterungen zum diesjährigen Kriterienkatalog der Blauen Flagge und verabschiedete die Zuhörer bis zum nächsten Seminar in 2020 in Rheinland-Pfalz.


Bericht: Werner Brandmüller
Bilder: Werner Brandmüller


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